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Deutscher Bildungsbericht 2012 untersucht Weiterbildungsbeteiligung
 

Kürzlich wurde der 4. deutsche Bildungsbericht mit dem Titel „Bildung in Deutschland 2012“ veröffentlicht. Dieser wurde unter Federführung des Deutschen Instituts für internationale pädagogische Forschung von zahlreichen unabhängigen Wissenschaftlern erstellt, die unter anderem den Statistischen Ämtern der Länder und des Bundes, dem Deutschen Institut für internationale pädagogische Forschung, dem Deutschen Jugendinstitut, der Hochschul-Informations-System GmbH und dem Soziologischen Forschungsinstitut der Universität Göttingen angehören.

Bei dem Bericht handelt es sich um eine empirische Bestandsaufnahme der derzeitigen Lage des deutschen Bildungswesens mit dem Schwerpunkt „Kulturelle/musisch-ästhetische Bildung im Lebenslauf“.

In Bezug auf den Schwerpunkt der Studie hat sich ergeben, dass künstlerische Betätigungen, auch in Verbindung mit den neuen Medien, hoch frequentiert sind. Konkret bedeutet dies, dass im jungen Schulalter 90 % künstlerisch aktiv sind. Anschließend flacht der Prozentsatz in Richtung junges Erwachsenenalter etwas ab und verlagert sich später von der eigenen Aktivität auf die Teilnahme am kulturellen Leben. Weiter ist die Nachfrage nach den nichtakademischen künstlerischen Berufen sehr hoch.

In Bezug auf das Thema Weiterbildungsbeteiligung erbrachte die Studie ebenfalls zahlreiche Ergebnisse.

Zunächst lässt sich feststellen, dass die Weiterbildungsbeteiligung insgesamt seit Jahren trotz politischer Initiativen und erwiesenem wirtschaftlichen Nutzen einer Weiterbildung stagniert.
Diese liegt beispielsweise im Jahr 2010 über alle Altersgruppen hinweg bei 42 %. Differenziert betrachtet geht die betriebliche Weiterbildung im Vergleich zur berufsbezogenen und nicht berufsbezogenen Weiterbildung sogar leicht zurück.

Weiter hat sich ergeben, dass die Weiterbildungsbeteiligung der Erwerbstätigen im Vergleich zu den Nichterwerbstätigen fast doppelt so hoch liegt.

Bezogen auf den Erwerbsstatus bzw. die Schulausbildung zeigt sich, dass die Weiterbildungsbeteiligung von Personen mit Hoch- bzw. Fachhochschulreife im Vergleich zu Personen mit einem niedrigen allgemein bildenden Abschluss doppelt so hoch ist. Trotzdem lässt sich bei der Personengruppe mit Hoch- bzw. Fachhochschulreife feststellen, dass die Weiterbildungsquote der Männer in den letzten Jahren leicht rückläufig ist. Weiter nehmen Personen ohne Berufsabschluss aktuell im Vergleich zu den letzten Jahren häufiger an Weiterbildungen teil. Die größte Weiterbildungsbeteiligung findet sich in der Gruppe der Hochqualifizierten.

Differenziert nach einem Migrationshintergrund von Weiterbildungsteilnehmern zeigt sich, dass deren Teilnahme stagniert und absolut betrachtet mit 32 % weit unter der Weiterbildungsbeteiligung von Personen ohne Migrationshintergrund (45 %) liegt.

Außerdem lässt sich festhalten, dass die Weiterbildungsbeteiligung der 50-65-jährigen in den letzten Jahren angestiegen ist, wobei die Erwerbstätigen dieser Altersgruppe im Vergleich zu den Nichterwerbstätigen fast dreimal so oft an Weiterbildungen teilnehmen. Damit müssen Bildungsanbieter mehr denn je auf den demographischen Wandel reagieren, welcher eine längere Erwerbsphase und damit ein fortwährendes Weiterbildungserfordernis bedingt.

In Hinblick auf die Bildungsanbieter ist in den letzten 10 Jahren ebenfalls ein Wandel zu beobachten. Die Anzahl der Einrichtungen in freier Trägerschaft und deren Teilnehmer haben sich im Gegensatz zu den öffentlichen Einrichtungen deutlich erhöht.
 

Weitere Informationen unter http://www.bildungsbericht.de